Empfehlungen des ONGKG für nachhaltige Gesundheitsförderung in Gesundheitseinrichtungen

Seit mehr als drei Jahrzehnten treiben die Gesundheitsfördernden Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen in ihrem Versorgungsauftrag das Thema Gesundheitsförderung voran. Mehr denn je steht derzeit nachhaltige Gesundheit im Fokus. Das Netzwerk wächst stetig und hoffentlich wird bald jede österreichische Gesundheitseinrichtung selbstverständlich eine gesundheitsfördernde sein. 

Dafür setzt sich das ONKGK ein und unterstützt mit seinen fokussierten Handlungsfeldern, Angeboten und Aktivitäten hierbei auf vielfältige Weise. Um dem Ausbau von nachhaltiger Gesundheitsförderung weiter „auf die Sprünge zu helfen“, wird folgendes empfohlen: 

1. Gesetzliche Verankerung von qualitätsvoller Gesundheitsförderung für und in Gesundheitseinrichtungen sicherstellen

Gesundheitsförderung braucht eine adäquate Vertretung und Anwaltschaft in der Gesundheitspolitik. Ihre gesetzliche Verankerung kann einen wesentlichen Beitrag zum Qualitätsmanagement im Ge-sundheitswesen leisten.

Das ONGKG bietet umfangreiche Vernetzungsmöglichkeiten für relevante (politische) Stakeholder:innen aller Berufs- und Interessensgruppen und sichert gute Anbindung und Vernetzung in für Gesundheitsförderung wesentliche politische Gremien, Initiativen und Projekte. Die Umsetzung der international entwickelten Standards für gesundheitsfördernde Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen (HPH-Standards) im ONGKG schafft Verbindlichkeit im Qualitätsmanagement des Gesundheitswesens.

2. Monetäre und nichtmonetäre Anreize für nachhaltige Gesundheitsförderung in Gesundheitseinrichtungen schaffen

Anreiz(system)e können die Implementierung nachhaltiger Gesundheitsförderung sowie die Schaffung gesundheitsfördernder Rahmenbedingungen in Gesundheitseinrichtungen aktivieren, anregen, steuern und verstetigen. Ein Best Practice Beispiel könnten verpflichtende Zertifizierungen im Bereich Gesundheitsförderung darstellen. 

Die bestehenden ONGKG-Zertifizierungsangebote in den Bereichen Tabakfreie, Baby-friendly und Altersfreundliche Gesundheitseinrichtungen sowie der Zugang und die Nutzung spezifischer Instrumente der Gesundheitsförderung, aktuelle Informationen und vergünstigter Zugang zu nationalen und internationalen Netzwerkveranstaltungen schaffen solche Anreize.

3. Mehr Mittel für Gesundheitsförderungsforschung bereitstellen, insbesondere im Bereich nachhaltiger und klimaneutraler Gesundheitsförderung

Gesundheitseinrichtungen, die Gesundheitsförderung nachhaltig, evidenzbasiert und systematisch umsetzen, profitieren durch bessere Gesundheitsergebnisse bei Patient:innen, sowie durch gesündere und zufriedenere Mitarbeiter:innen. 

Das ONKGK bietet die geeignete adäquate Infrastruktur und wissensbasiertes Know-How für die Konzipierung und Durchführung von qualitätsvollen, evidenzgenerierenden Studien; es bietet ideale Settings für die Umsetzung von forschungsbasierten, partizipativen Gesundheitsförderungsprojekten.

4. Strukturelle Vernetzung von kommunaler Gesundheitsförderung mit Versorgungseinrichtungen gewährleisten

Der Aufbau von Strukturen in Kommunen und Gemeinden zur regionalen Vernetzung von Angeboten der Gesundheitsförderung, Prävention und Versorgung zwischen stationären und ambulanten Gesundheitseinrichtungen unterstützt Bürger:innen und Patient:innen.

Das ONGKG schafft Vernetzungsmöglichkeiten, ermöglicht regionalen Austausch und trägt durch Weiterbildungs- und Beratungsangebote zum Kapazitätsaufbau bei.

5. Das Thema Gesundheit nicht vereinnahmen

Gesundheitsthemen sollen in der Öffentlichkeit unabhängig, fakten- und evidenzbasiert sowie adäquat aufbereitet diskutiert und kommuniziert werden.

Das ONGKG unterstützt hierbei mit Vernetzungsmöglichkeiten für offenen Austausch und Dialog, bietet ein ideales Setting für Forschung und Entwicklung sowie eine Plattform zur Kommunikation und Dissemination guter Gesundheitsinformation.



ONGKG-Redaktionsteam
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