„Tabakfrei“: Suchtprävention begleitet Zertifizierung

Die Zertifizierung zur „Tabakfreien Gesundheitseinrichtung“ gelingt dann, wenn sie von der Leitung gewollt ist und es im Haus eine klar verantwortliche Person dafür gibt. Ohne eigene Ressourcen geht es also nicht. Dennoch kann bei der Umsetzung auch externe Hilfe sinnvoll sein. In der Steiermark unterstützt VIVID – Fachstelle für Suchtprävention den Prozess der Zertifizierung.

So werden Schulungen in „Kurzintervention: Motivierende Ansprache zum Rauchstopp“ in den Krankenhäusern und Gesundheitseinrichtungen durchgeführt. „Im Rahmen der Tabakpräventionsstrategie Steiermark können wir das kostenlos anbieten“, freut sich VIVID-Geschäftsführerin Claudia Kahr. Zentral sei die Praxistauglichkeit. So wird bei Bedarf auf jedes Haus und jedes medizinische Fachgebiet eingegangen. „Wird Patientinnen und Patienten systematisch mit aus der Suchttherapie erprobten Methoden zum Aufhören geraten, so bewirkt das einen Nachdenkprozess und erhöht nachweislich die Motivation“, erklärt Kahr.

Mit dem theoretischen Hintergrund des „Motivational Interviewing“ kann die Änderungsbereitschaft der Raucher:innen gesteigert werden. Ob diese tatsächlich aufhören, liegt nicht mehr in der Verantwortung der Gesundheitseinrichtung. Aber allein die Erhöhung der Motivation steigert die Wahrscheinlichkeit für den Rauchstopp. Dabei muss die Klinik nicht selbst Entwöhnung durchführen, sondern kann auch an externe Profis wie das Rauchfrei Telefon weiterverweisen.

Von Gesundheitsberufen durchgeführte „Kurzintervention: Motivierende Ansprache zum Rauchstopp“ ist eher erfolgreich, wenn vier Kriterien erfüllt werden: Die Ansprache sollte durch vielfältige Berufsgruppen des Gesundheitswesens erfolgen, nicht nur durch eine bestimmte Gruppe. Sie sollte systematisch bei allen Patient*:innen durchgeführt werden, die Nikotin konsumieren. Sie soll auf konkrete Entwöhnung weiterverweisen. Und sie sollte sensibel erfolgen, am besten mittels erprobter und geschulter Kommunikationsmethoden.

Die Suchtprävention hat hier spezielle Methoden der Kommunikation mit abhängigen Menschen entwickelt. „Nikotinabhängigkeit ist eine Sucht. Über Sucht zu reden und zum Aufhören zu motivieren, erfordert viel Fingerspitzengefühl“, weiß man bei VIVID – Fachstelle für Suchtprävention. Mehr: https://www.vivid.at/angebot/begleitung-zum-rauchfreien-krankenhaus/



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Mag.a Martina Derbuch-Samek
VIVID – Fachstelle für Suchtprävention
0316 / 823300-96
martina.derbuch-samek@vivid.at